Wohn(t)räume-Kino: Der Stoff, aus dem Träume sind

SÜBKÜLTÜR AM DIENSTAG, 12.07.2022 um 20:00 Uhr

Was bewegt Menschen dazu, sich das gemeinsame Wohnen selbst zu organisieren? Welche Ideale stehen dahinter, wie finanzieren sie sich, und wie funktioniert das Leben in Gemeinschaft? Anhand von sechs selbstverwalteten Wohnbauten in Österreich aus 40 Jahren macht sich der Dokumentarfilm „Der Stoff, aus dem Träume sind“ auf die Suche nach Antworten.

Die Pionier:innen des Projekts „Kooperatives Wohnen“ nahe Graz berichten von der Genese aus den experimentellen Idealen der 60er Jahre, von internen und externen Konflikten und vom Altwerden in Gemeinschaft, die Bewohner:innen der Ökosiedlung „Gärtnerhof“ vom Wohnen an der Peripherie zwischen Idylle und Isolation.
Das Wohnprojekt „Wien am Nordbahnhof“ und das Projekt „willy*fred“ in Linz zeigen wiederum ganz andere Modelle und soziale Milieus: Hier die Soziokratie mit bildungsbürgerlicher Verantwortung, dort die explizit politische Ambition, Häuser als Teil des in Deutschland entwickelten Mietshäusersyndikats dauerhaft dem Markt zu entziehen.

Die Balance zwischen gelebter Solidarität und sozialer Kontrolle und die Frage, wie transparent das Leben für die Nachbarn sein soll, zieht sich ebenso als Leitmotiv durch den ganzen Film wie das Spannungsverhältnis zwischen städtischem und dörflichem Leben.

Trailer: https://vimeo.com/456909021

Österreich, 2019 | 75 min. | deutsch/OmeU
Regie: Lotte Schreiber & Michael Rieper

Zum Filmgespräch ist das Laineck-Kollektiv zu Gast, ein Wohnprojekt aus Bayreuth. Die Bewohner*innen berichten von den Strukturen, die sich geschaffen haben, und aus ihrem Alltag in einer ungewöhnlichen Lebensform.

Eintritt: 2 €

In Kooperation mit der Initiative „Wohn(t)räume“ zeigen wir in unregelmäßigen Abständen Filme über neue Formen des Zusammenlebens jenseits der Kleinfamilie.