6.10.2015: kontrast zu Gast: Pre-Screening

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Vor dem Festival-Vergnügen haben die Filmgötter Schweiß und (manchmal) Tränen gesetzt: Zu „kontrast – Das Bayreuther Filmfest“ werden nationale und internationale Beiträge eingereicht – und diese müssen alle angesehen, bewertet und eingeordnet werden.

Momentan trifft sich das Organisationsteam regelmäßig zum Sichten – normalerweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit in ihren privaten Wohnzimmern – heute für alle öffentlich im Wohnzimmer der Sübkültür.
Mit Publikum, von dem sich die Juroren und Jurorinnen natürlich nicht beeinflussen lassen. Natürlich nicht. An diesem Abend wird sicher noch nicht feststehen, ob die gezeigten Filme dann auch im Festival laufen. Und es wird kompletter Zufall sein, welche Filme angeschaut werden. Der blinde Griff in einen übervollen Karton wird entscheiden, was heute Abend laufen wird.

Eingereicht wurden Filme für den offenen Wettbewerb und auch für das jährlich wechselnde Sonderthema, das für das kommende Kurzfilm-Festival “TRIP” lautet.

Die 17. Auflage von „kontrast – Das Bayreuther Filmfest“ findet dann statt am 26. bis 28. Februar 2016 im Internationalen Jugendkulturzentrum Bayreuth – DAS ZENTRUM

Der Ausschreibungstext:

Jeder Trip ist Bewegung. Und jede Bewegung ist relativ. Weiß der Physiker, stellt damit die Beziehung von Ort und Ziel mehr als nur in Frage. Er dreht sie um. Oder auch nicht. Ist halt relativ.
Und genau darum geht es doch beim Trip. Dem aktuellen Standpunkt zu entgehen. Den Standort zu verlassen. Um sich von ihm zu distanzieren. Um ihn aus der Entfernung besser sehen zu können. Vielleicht um die Dinge neu beurteilen zu können?

„Die Luft ist warm und das Leben sieht gut aus …“ (Blumfeld)

Und wie immer ist der Physiker auch nur ein Naturwissenschaftler. Ein Beschreibender. Rechthaber. Aber der Frage nach dem „Warum“ verweigert er sich. Denn warum gehen wir auf einen Trip, lassen den Status Quo hinter uns? Um Neues zu entdecken oder um Altes besser zu sehen? Wir machen Abstecher, unternehmen Ausflüge, gehen auf Fahrt ins Blaue, müssen auf Tournee und nehmen den nächsten Bus für eine Spritztour. Kurzfristig, spontan, unüberlegt. Ziellos. Ein Trip ohne Grund. Aber braucht es den eigentlich? Da schweigt der Physiker.

„Immer da wo ich bin, brennt es lichterloh. Hier bin ich.“ (Kid Kopphausen)

Denn was weiß der Physiker schon vom Reisen. Sein Kollege der Chemiker ist da schon versierter. Weiß um die Kunst des Reisens ohne Raumgewinn. Um Rauschzustände und Halluzinationen. Wobei der Reisegrund ähnlich diffus bleibt wie beim Physiker. Ich reise also bin ich. Weg.

„Der Sommer ist aus und du fährst nach Haus. Oder besser dran vorbei.“ (Peter Licht)

Wir suchen die interessantesten Filme zum Thema „Trip“. Ob der Zuschauer mit auf einen Trip genommen wird oder der Hauptdarsteller sich auf den Weg macht, ist dabei egal. Hauptsache es wird klar, warum es einen Trip braucht.