Eine Photo-Ausstellung von Julian Schwan, Stefan Straubinger und Maxim Zimmermann
Die Konstruktion neuer Körper, die wir frei wählen können, scheint heute technische Möglichkeit. Trotz gesellschaftlicher Diskriminierung von Andersartigkeit lösen sich traditionelle Rollenbilder auf, Geschlechtergrenzen beginnen zu verschwimmen.
In der Genderforschung wird untersucht, inwiefern Geschlechter prinzipiell kulturell konstriert sind. Dies ist jedoch nicht nur ein akademisches Thema – wir alle werden im Alltag mit Diskriminierung und Akzeptanz, mit traditionellen und modernen Geschlechterrollen konfrontiert.
Allerdings sieht man nicht immer das, was man erblickt. Umso erfreulicher ist es daher, dass drei Studenten der Medienwissenschaften sich in ihrer Abschlussarbeit photographisch diesem gesellschaftlichen Diskurs genähert und die Möglichkeiten von körperlicher Transformation visualisiert haben.
Die Grenzen von Mann und Frau brechen sie auf, indem sie Abbildungen anderer Körperteile oder vermeintlich geschlechtsspezifischer Kleidung auf die Körper ihrer unbekleideten Modelle projizierten. Die daraus entstandenen Schwarz-Weiß-Photographien werden an diesem Abend zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zu sehen sein.
Werden hier nicht nur Körperschemata, sondern auch die Voraussetzungen für soziale (Verhaltens-)Normen dekonstruiert? Welche Relevanz haben Geschlechterrollen überhaupt für die Gesellschaft und was würde sich bei einer Auflösung des Gebildes “Geschlecht” ändern?
Darüber werden wir reden, mit den Photographen und mit Euch.
Die Ausstellung wird bis zum 27. Oktober zu sehen sein.
Entstanden unter Mitarbeit von Natascha Baumgärtner.
Dienstag, den 13. Oktober 2015
20 Uhr