Die Provinz ist ja bekanntlich die Brutstätte von Helden, und auch der Debütroman von Joshua Groß aus Nürnberg, “Der Trost von Telefonzellen” nahm so seinen Anfang – auf einer fränkischen Landstraße. Die Freunde Emil und Luca betreiben ausgerechnet dort einen Bücherverkauf, und was sollte die Motivation für solch eine vermeintlich hoffnungslose Aktion sein, wenn nicht, genau, Liebeskummer.
Wie sie von dort aus zu Gründern eines Musikfestivals und Wortführern einer Jugendbewegung werden, zu Störern der öffentlichen Ordnung und verfolgten Detektiven, das begeisterte viele Leser und Kritiker; der bayerische Kunstförderpreis in Literatur und andere Auszeichnungen folgten.
Die Coming-of-Age-Geschichte entwickelt sich zu einem fulminanten Rausch, in dem nicht nur die fränkische Heimat, sondern auch traditionelle Erzählmuster und erwartbare Plots zurückgelassen werden.
Und, für ein Erstlingswerk ungewöhnlich: Groß besaß den Mut, neben seiner Erzählung auch eine visuelle Sprache zuzulassen. Das Buch wird durch Photographien von Philippe Gerlach ergänzt, dessen in den USA entstandene Bilder sich stimmungsvoll mit dem Text verbinden.
„Eines der beeindruckensten Debüts der letzten Jahre“, urteilte der Bayerische Rundfunk im vergangenen Jahr, und nun ist mit “Magische Rosinen” bereits der zweite Roman erschienen, wieder mit einem Bildteil.
Beeinflusst von Beatliteratur und Magischem Realismus beschreibt der 25-jährige Autor die Suche eines Liebespaares nach einem Wundermittel zur Befreiung des menschlichen Bewusstseins. Wie sich hier Kapitalismuskritik und Liebe, gesellschaftliche und persönliche Sehnsüchte in einem literarischen Trip vermischen und die Realitäten verschmelzen, das werden wir am 17. März in unserem Vereinsheim erleben.
Joshua Groß kann nicht nur mitreißend schreiben, sondern auch eindrücklich und unterhaltsam lesen, und wir freuen uns sehr, dass er auch bisher unveröffentlichte Texte mitbringen wird. Wie die Romane wird auch die Lesung durch die Projektion von Photographien von Philippe Gerlach ergänzt.