SÜBKÜLTÜR AM DIENSTAG, 24.09.2013, 20 Uhr
im Forum Phoinix, Kämmereigasse 9 1/2, Bayreuth
Accused #1: Nelson Mandela
Pascale Lamche (Regie), 52 Min.
Noch vor der Deutschland-Premiere dieses Dokumentarfilms am Sonntag, den 29. 9., im Kino in der Hackischen Höfen in Berlin Mitte, präsentiert die SÜBKÜLTÜR in Anwesenheit des Produzenten Peter Makurube (der erst anschließend nach Berlin reist) diesen hochgelobten Film erstmalig in Deutschland!
Mittels exklusiver Interviews mit Nelson Mandela und allen noch lebenden Angeklagten sowie faszinierenden Aussagen ihrer Verteidiger, Mitglieder der Anklage, des Geheimdienstes und des Militärs erzählt der Film zum ersten Mal die Geschichte eines der politisch bedeutsamsten Prozesse des 20. Jahrhunderts – dem Rivonia-Prozess. Zwischen Oktober 1963 und Juni 1964 waren führende Mitglieder von Umkhonto we Sizwe (MK), dem militärischen Arm des African National Congress (ANC) sowie Vertreter der South African Communist Party (SACP) wegen Sabotage, Umsturzversuch und kommunistischen Aktivitäten angeklagt, unter ihnen Nelson Mandela („Angeklagter Nr. 1“), Walter Sisulu („Angeklagter Nr. 2“), Govan Mbeki, Raymond Mhlaba, Ahmed Kathrada, Andrew Mlangeni, Elias Motsoaledi, Denis Goldberg und Lionel Bernstein.
Am 20. April 1964, dem letzten Prozesstag vor der Urteilsverkündung, hatten die Angeklagten das Wort. Mandela begründete in seiner vierstündigen Rede ausführlich die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes, weil die Regierung weder auf Appelle noch auf den gewaltlosen Widerstand der nicht-Weißen Bevölkerung in ihrem Bestreben nach Gleichbehandlung eingegangen sei und stattdessen immer repressivere Gesetze erlassen habe. Sein Beitrag wurde in der Rand Daily Mail und später unter dem Titel „I am Prepared to Die“ weltweit veröffentlicht. Es war seine letzte öffentliche Rede vor seiner langen Haftzeit, aus der dieses welberühmte Zitat stammt:
„Ich habe mein Leben dem Kampf des afrikanischen Volkes gewidmet/verschrieben. Ich habe gegen die Weiße Vorherrschaft und gegen die Schwarze Vorherrschaft gekämpft. Ich bin stets dem Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft gefolgt, in der alle Menschen friedlich und mit gleichen Möglichkeiten zusammenleben. Für dieses Ideal lebe und kämpfe ich. Doch wenn es sein muss, bin ich auch bereit, für dieses Ideal zu sterben.“
Nelson Mandela in seiner Rede während des Rivonia Verfahrens
„Der brillianteste Film des Jahres“ London’s Telegraph
Im Anschluss an die Filmvorführung in der Sübkültür findet ein Publikumsgespräch mit dem Produzenten Peter Makurube statt – moderiert von Katharina Fink.
Mit freundlicher Unterstützung des Iwalewa-Haus Bayreuth.
Zum Produzenten: Peter Makurube
Peter Makurube ist Journalist und Schriftsteller sowie Produzent von Dokumentarfilmen. Sein Werk umfasst mehrere Jahrzehnte, und sein Beitrag zu einer kritischen Analyse der aktuellen Entwicklungen in Südafrika und seiner globalen Geschichte sowie seine Positionen im Bereich von Jazz, Kunst und Popkultur sind unschätzbar wertvoll. Makurube hat mehrere Generationen junger südafrikanischer KünstlerInnen gefördert und begleitet, auch als Initiator und geistiger Vater der Spoken Word-Serie „Monday Blues“, die seit 1991 einen von jeglicher Art von Diskriminierungen freien Raum schafft und das Sprungbrett für die besten südafrikanischen DichterInnen und KünsterInnen ist. Momentan arbeitet er an zwei mit großer Spannung erwarteten Buchprojekten. Ein Buch nimmt sich der Geschichte des Jazz in Südafrika an, ein weiteres liefert eine alternative, von Afrika ausgehende Biografie von Trevor Huddleston, dem bis zur gewaltvollen Zerstörung des Viertels in Sophiatown lebenden britischen Paters und scharfen Gegners des Apartheid-Regimes.
Regisseurin : Pascale Lamche
Pascale Lamche begann ihre Arbeit in der TV-Industrie 1982 als Produzentin von Dokumentarfilmen und Feature-Filmen für den britischen Channel Four. 1988 startete sie den European Union’s European Script Fund, die erste große Initiative für Drehbucherstellung in Europa. Zu ihren bedeutendsten Filmen gehören „Albert Camus: the madness of sincerity“, „Undressed: Fashion in the 20th century“, „In the Footsteps of Bruce Chatwin“, „Waiting for Harvey“, „I was a slave labourer“ und „Fashion Victim: The Killing of Gianni Versace“. Ihr Film „Life and Death in Soweto“ sowie „Sophiatown“ widmen sich südafrikanischen Themen, ebenso wie der Dokumentarfilm „Accused # 1: Nelson Mandela“.
Während der Besuch der Premiere am 29.9. in Berlin 7,50 € kostet ist der Eintritt in die SÜBKÜLTÜR AM DIENSTAG wie immer natürlich kostenfrei.