Willkommenskultur: Die Bürokratie spricht

Wer in Bayreuth studieren, arbeiten oder leben möchte, aber kein EU-Mensch ist, der steht vor einer Mauer mit Namen „Ausländeramt“. Die Diskussion um die Schikanen, Schranken und Einschränkungen der Bürokratie durchzieht die Stadt. Die Universität sorgt sich um ihren Ruf, die behördliche Stadt fühlte sich bemüßigt, das zu kommentieren (hier das offizielle Statement), die Süddeutsche Zeitung legt noch eins drauf (Bloß nicht Bayreuth), das Studierendenparlament fordert die Behörden auf, die Willkommenskultur zu verbessern und die Betroffenen stehen weiterhin in der Schlange.

Für uns, die wir die Diskussion lesend verfolgen, fühlt sich das erst einmal banal an. Aber für die Betroffenen ist es brutal. Wie brutal zeigt sich an den Schreiben, die vom Ausländeramt verschickt werden. Heute Abend geht es genau um diese Texte: Eine Lesung zur Banalität der bösen Bürokratie und andersrum: Mit Originaltexten aus dem Bayreuther Bürokratie-Wahnsinn um Visa, Asyl, Ausländeramt, Aufenthaltsgenehmigungen und ‚Willkommenskultur‘. Es reicht uns: Gegengift zur Gewalt der bürokratischen Sprache.

Lasst uns die Sprache der Bayreuther Willkommenskultur entlarven, den Subtext verstehen und ein Ambiente schaffen, die den Händedruck zum Fingerabdruck macht und als Willkommensgeschenk Willkommensformulare übergibt, die Heimweh machen (sollen?). Öffnet Bayreuth. Öffnet den Kopf. Öffnet die Schranken – öffnet endlich diese Welt. SÜBKÜLTÜR am Dienstag ist Einmischungskultur.