StadtMachen

SÜBKÜLTÜR AM DIENSTAG, 05.03.2024 um 20:00 Uhr

Ein baukültüreller Abend zur Transformation der Stadt mit Architeltin Isabel Strehle.

Städte waren schon immer ein Gemeinschaftswerk. Sie befinden sich insgesamt, aber insbesondere in ihren zentralen Lagen, inmitten einer heftigen Transformation und wollen oder müssen sich teilweise neu erfinden, um das Versprechen, ein lebenswerter, offener, sozial-, chancen- und klimagerechter Ort für Alle zu sein, auch in Zukunft halten zu können.
Wir alle haben unterschiedliche Bilder im Kopf, wenn wir von Urbanität sprechen. Vom brausenden, lauten Platz bis zur kleinen Gasse mit inhabergeführtem Einzelhandel, von dem großen Budenzauber um Weihnachten bis hin zum Off-Festival an besonderen Veranstaltungsstätten. Genau das zeichnet die Innenstädte der Europäischen Stadt aus, sie sind ein dichtes Gewebe aus Formen, Lebensstilen, Möglichkeiten. Auf jeden Fall sind sie eher „Sowohl-Als-Auch“ als „Entweder-Oder“.

Die Entwicklungen der letzten Dekaden weisen jedoch in eine gänzlich andere Richtung. Die Leitnutzung „Handel“ ist derart prägend, dass ihre strukturelle und durch die Pandemie nochmals verschärfte Schwäche langanhaltend negative Auswirkungen auf ganze Gebiete hat. Und die Mobilität – hier insbesondere die Automobilität, aber auch die öffentliche Mobilität – hat wichtige städtebauliche Trittsteine in einer Weise strukturiert und besetzt, dass vielerorts der Stadtraum für das öffentliche Miteinander, für entspanntes Schlendern, für Kultur und Bildung, Spiel und Vergnügen fehlt. Hinzu kommen wichtige klimafachliche Anpassungen – von der Starkregenvorrsorge zum Hitzeaktionsplan, zu mehr Versickerung, mehr Bäumen, mehr Grün, mehr Biodiversität.

Weder die gebaute Stadt, noch die Stadtgesellschaft mit ihren handelnden Akteur*innen sind in ihrer Veränderungsbereitschaft vorbereitet, mit Energie und Kraft bei sich selbst und als Gemeinschaft den Schalter umzulegen und zugleich die erforderliche Ausdauer für wichtige und notwendige radikale oder zumindest robuste Programmänderungen mitzubringen, deren positive Effekte sich erst weit zeitversetzt, eben für die nachkommenden Generationen einstellen werden. Bisweilen ist auch die Unsicherheit so groß, dass sich das zukunftsbejahende „Sowohl-Als-Auch“ zu häufig in ein gefährliches „Weder-Noch“ wandelt. Stillstand und „Einfach-Weiter-So“ sind aber keine Lösung.

Dieser Entwicklung können die Menschen etwas entgegensetzen, indem sie etwa „Jetzt-Erst-Recht“ gemeinwohlorientiertes Handeln befördern und die ökologisch, ökonomisch und soziokulturell resiliente Transformation der (Innen)Städte vorantreiben.

Dieser baukültürelle Abend liefert keine Patentrezepte, aber eine Reihe ermutigender Beispiele, ein Schmunzeln und einen Diskussionsanlass über Möglichkeiten für jeden Einzelnen, Stadt aktiv und gemeinsam zu gestalten.

Eintritt: 2 Euro