!!! Bildet Banden !!!

 

Achtung, neu & wichtig:

VIELFALT STATT VIEL ANGST

Für die INTERKULTURELLE WOCHE vom 25. September bis zum 1. Oktober 2016 haben sich vier junge, innovative Bayreuther Kulturinitiativen zusammengeschlossen, um ihren Beitrag zum diesjährigen Thema VIELFALT. DAS BESTE GEGEN EINFALT. zu leisten. Herausgekommen sind verschiedene Veranstaltungen, die sich mit Rechtsradikalismus in Deutschland und seiner kritischen Aufarbeitung in Film, Literatur, Musik und Kunst beschäftigen. Kino ist Programm e.V., Kültürklüb e.V., Kino Jenseits und das Iwalewahaus präsentieren ihre Beiträge unter dem Motto VIELFALT STATT VIEL ANGST und treten für eine Gesellschaft ein, in der Vielfalt und Inklusion Stärken sind und wenden sich so gegen Rassismus und Rechtsextremismus.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!

VIELFALT STATT VIEL ANGST
– KUNST UND KULTUR IM ANGESICHT DES NEUEN DEUTSCHEN RECHTSRADIKALISMUS

Sonntag, 25. September, 20:00 Uhr | Iwalewahaus (Wölfelstr. 2)

Kino Jenseits präsentiert Fassbinders Filmklassiker ANGST ESSEN SEELE AUF (BRD 1974) im 16-mm-Format! Das Drama zeigt die Beziehung der 60-jährigen Witwe Emmi Kurowski, die als Putzfrau arbeitet, mit dem mindestens 20 Jahre jüngeren Marokkaner Ali, der als Gastarbeiter in Deutschland lebt. Der Film verhandelt die Widerstände, Konflikte und Alltagsrassismen im München der 1970er, denen die beiden begegnen und die ihre Beziehung nachhaltig beeinflussen. Die beiden Protagonist_innen sind innerlich zerrissen und der Film zeigt ihre differenzierten Facetten. „Angst essen Seele auf“ ist ein gesellschaftskritischer Film, der Themen wie Rassismus, gesellschaftliche Ausgrenzung und den Tauschwert zwischenmenschlicher Beziehungen in einer Mischung aus Lehrstück und Melodram behandelt.

Dienstag, 27. September, 20:00 Uhr | Forum Phoinix (Kämmereigasse 9 1/2)

„Vorsicht, Volk!“ oder: Bewegung im Wahn? – Lesung und Diskussion mit Markus Liske und Manja Präkels (Hrsg.) in der Sübkültür am Dienstag! 25 Jahre nach Unterzeichnung des Einheitsvertrages erobern überall in Deutschland wahnhafte Bewegungen die Straßen. Sie nennen sich Pegida, HoGeSa, Montagsmahnwachen, Reichsbürger oder Friedenswinter. Einige dieser Zusammenschlüsse sind offen antisemitisch, andere islamophob und wieder andere beides. Sie haben Angst vor Flüchtlingen, „Homosexualisierung“, Kondensstreifen oder einem geheimen weltjüdischen Kontrollrat. Ihre Helden heißen Wladimir Putin und Thilo Sarrazin, ihr gemeinsamer Gegner ist die »Lügenpresse«. Mal sehen sie sich als Linke, mal als Rechte, und ihr gemeinsamer Schlachtruf lautet: „Wir sind das Volk!“ Stimmt das? Sind sie „das Volk“? Und wenn ja: Was genau will dieses Volk? In „Vorsicht Volk!“ erörtern Autorinnen und Autoren essayistisch die Ursachen, Hintergründe und Gemeinsamkeiten der neuen Wahnbewegungen.

Samstag, 1. Oktober, 16:00 Uhr | Iwalewahaus (Wölfelstr. 2)

Der Film DER KUAFÖR AUS DER KEUPSTRASSE wird präsentiert von uns, Kino ist Programm e.V. Er erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 und konzentriert sich dabei vor allem auf die Folgen für die Opfer und ihrer Angehörigen, gegen die als Hauptverdächtige jahrelang ermittelt wurde. Der Film rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand der Verhörprotokolle und es wird deutlich, dass als Täter für die Polizei vor allem die Opfer in Frage kamen. Ein ausländerfeindliches Motiv wurde weitestgehend ausgeblendet. Erst Jahre später wurde der Anschlag dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugeordnet. Auf eindrückliche Weise zeigt „Der Kuaför aus der Keupstraße“ wie tiefgreifend der Bombenanschlag, aber auch die Verdächtigungen danach, das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben. So wie in Köln wurden auch in den anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat, zumeist die Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt. Der Film eröffnet die Diskussion über die Frage einer strukturellen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland auf eine neue Art, nämlich aus der Perspektive der Betroffenen. Im Anschluss an den Film findet ein FILMGESPRÄCH mit dem Regisseur Andreas Maus statt!

Samstag, 1. Oktober, 20:00 Uhr | Iwalewahaus (Wölfelstr. 2)

Das Projekt SUPERHEROES! ist ein Iwalewahaus-Workshop mit der südafrikanischen Künstlerin Kelebogile Ntladi in Zusammenarbeit mit der freischaffenden Künstlerin und Kunstpädagogin Ute Baumann. Gemeinsam mit den teilnehmenden Jugendlichen – einer Gruppe aus ca. 10-15 jungen, unbegleiteten Flüchtlingen und interessierten Bayreuther Jugendlichen – werden Superheld_innen kreiert. In drei Workshops sollen Missstände, Probleme und Ängste bezogen auf die jeweiligen Heimatländer und auf die Zukunftsvorstellungen im Gespräch und durch Skizzen erarbeitet und visualisiert werden. Darauf aufbauend werden Superheld_innen entwickelt, deren Stärke, Intelligenz und Fähigkeiten diese Missstände besiegen. Durch Mittel der Fotografie und der Collage entstehen so Kartierungen von den (problematischen) Herausforderungen, die die Jugendlichen beschäftigen und mit denen sie sich auseinandersetzen. Diese können beispielsweise der Zugang zu Verwaltungsunterlagen in einer den Geflüchteten verständlichen Sprache sein, Heimweh, Ideen für eine bessere Nachbarschaft etc. Im Fokus steht dennoch vor allem die Überwindung dieser Probleme. Ein positiver Ansatz zur Beheimatung und zum Überwinden von Grenzen wird künstlerisch entworfen. Unterstützt werden Kelebogile Ntladi und Ute Baumann durch den Freundeskreis Iwalewahaus e.V., besonders durch seine Vorsitzende Dr. Katharina Fink, die das Projekt sowohl praktisch als auch akademisch unterstützt und evaluierend begleitet. Am Samstag, 1. Oktober, findet um 20.00 Uhr die ABSCHLUSSPRÄSENTATION der Superheroes statt!

Samstag, 1. Oktober, 21:00 Uhr | Iwalewahaus (Wölfelstr. 2)

DISKO VIELFALT – Die große gemeinsame Abschlussause! Bei der „Disko Vielfalt – mit Tanzgebot“ im Iwalewahaus werden wir kulturelle Diversität betanzen und Inklusion feiern! Gemeinsam wollen wir über vermeintliche nationale, kulturelle und Altersgrenzen hinweg mit einem Tanzabend die Interkulturelle Woche beschließen. Alle sind dabei eingeladen ihre Lieblingslieder auf Smartphone oder MP3-Player mitzubringen und sich als DJs zu beteiligen. Wir freuen uns!