Eric Pfeil & die Realität live: Konzert

SÜBKÜLTÜR AM DIENSTAG, 06.11.18 um 20:00 Uhr

Die meisten kennen Eric Pfeil als Autor des preisgekrönten Pop-Tagebuchs, das er für den Rolling Stone schreibt. Dabei ist er eigentlich einer der besten Indie-Songwriter, die in diesem Land herumlaufen. Ein sonderbarer Bastard aus Gisbert zu Knyphausen und Rocko Schamoni.

Er kann seine Zuhörer zu Tränen rühren, ihnen einen veritablen Kloß im Hals bescheren und sie zu hysterischen Lachanfällen hinreißen – oft in ein und demselben Song. Wenn Eric Pfeil im dreiteiligen Anzug und mit seiner zweiköpfigen Backingband Die Realität auf der Bühne steht, seine Songs spielt und dazwischen hirnausstülpende Stehgreif-Monologe hält, stellt sich mancherlei Gefühl ein – nur keine Gleichgültigkeit.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Pfeils hochgradig eingängige Songs über depressive Detektive, Erinnerungshotels und Männer, die wie Städte heißen nichts mit dem üblichen waidwunden Geklampfe junger Bart-Barden zu tun hat. Man stelle sich stattdessen vor, The Velvet Underground, Jonathan Richman und Rocko Schamoni hätten sich dazu verabredet, gemeinsam die schönsten Folksongs in deutscher Sprache zu schreiben. Pfeils Songs sind Indie-Pop-Songs im Songwriter-Gewand. Mit Texten, wie man sie so noch nie gehört hat. 2017 veröffentlichte Eric Pfeil sein drittes Werk „13 Wohnzimmer“, das erste Album der Popgeschichte, das live in fremden Wohnzimmern aufgenommen wurde.